Osteopathie bei chronischer Blasenentzündung


Aufgrund einer Blasenentzündung, im Fachjargon Zystitis genannt, waren 2022 über 35.000 Menschen in Deutschland in vollstationärer Behandlung.  Dabei sind vor allem Frauen betroffen. Das schlägt sich auch in der Praxis nieder: Benjamin Hartlieb, staatlich anerkannter Osteopath, behandelt vor allem Patientinnen mit chronischer Blasenentzündung. Die Osteopathie kann hier eine wertvolle Unterstützung sein.


Blasenentzündung – wo setzt die Osteopathie an?
Die Osteopathie betrachtet den Menschen ganzheitlich und berücksichtigt anatomische Zusammenhänge im gesamten Körper. „Daher unterscheidet sich die Anamnese bei Patienten mit Beschwerden im Unterleib nicht wesentlich von anderen Problemen", erklärt Benjamin Hartlieb, der Mitglied im Bundesverband Osteopathie e.V. – BVO ist und seit 16 Jahren in der eigenen Osteopathie-Praxis in Pforzheim tätig ist. „Begleitet wird dies von einer
vertrauensvollen und offenen Aufklärung." Denn aus Erfahrung weiß der Heilpraktiker, dass Symptome im urologischen Bereich weiterhin eher tabuisiert sind und bei Patienten oft noch Hemmungen bestehen, diese anzusprechen und demnach auch behandeln zu lassen. Bei einer osteopathischen Behandlung ist es Hartlieb daher wichtig, sein Vorgehen zu schildern, zu erklären, wie diese im Bereich des Beckens abläuft und auf die
Rückmeldungen seiner Patientinnen und Patienten einzugehen. Osteopathen behandeln oft nicht direkt am Schmerzpunkt: „Nur durch eine umfassende
Untersuchung können auch andere Ursachen überhaupt aufgedeckt werden", weiß Benjamin Hartlieb. „So kann es vorkommen, dass aufsteigende Spannungen aus dem Fuß den Beckenboden irritieren. Aus osteopathischer Sicht würde man diesen Zusammenhang ebenfalls berücksichtigen, um Symptome im Becken ganzheitlich anzugehen."

Wie geht der Osteopath bei einer Behandlung vor?
Osteopathen arbeiten ohne Hilfsmittel und nur mit ihren Händen. Daher kommen bei einer osteopathischen Behandlung keine Hilfsmittel zum Einsatz.
„Mit unseren Händen suchen wir nach Bewegungseinschränkungen im Gewebe", erläutert Hartlieb. „Beispielsweise können Spannungen des Bindegewebes im Unterleib dazu führen, dass sich nicht nur die Beweglichkeit der Blase und der Harnleiter verändern, sondern auch die gesamte Versorgungssituation über Blut- und Lymphgefäße eingeschränkt ist. Mittel- bis langfristig können diese Zustände zu Problemen im Unterbauch führen."
Diese Bewegungseinschränkungen können ihre Ursache in blockierten Gelenken haben, die zum Beispiel auf einen Sturz oder eine andere Verletzung folgten. Auch Verwachsungen im Gewebe nach Operationen und Entzündungen kommen als Ursache in Betracht. „Diese Einschränkungen im Gewebe spüren wir mit Hilfe osteopathischer Techniken auf und lösen sie sanft", so der Heilpraktiker. Ebenso können aber auch Kieferfehlstellungen oder eine
Wirbelsäulenkrümmung (Skoliose) zu einer Beeinträchtigung der Blasenfunktion beitragen. „In erster Linie betrifft dieses Vorgehen Patientinnen und Patienten mit einer chronischen Blasenentzündung", fügt Hartlieb hinzu.

Weiterlesen: bv-osteopathie.de