Stoffwechselkrankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen weltweit ein zunehmendes Gesundheitsproblem dar. Eine Gewichtsreduktion kann solchen negativen Folgen entgegenwirken. Studien deuten darauf hin, dass Lebensmittel, die die Darmflora selektiv beeinflussen, dem menschlichen Stoffwechsel und der Gesundheit zugutekommen können. Vielversprechend ist in diesem Zusammenhang insbesondere resistente Stärke – ein Ballaststoff, der besonders in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten vorkommt.
„Wir haben eine klinische Studie mit Übergewichtigen durchgeführt. Alle Probandinnen und Probanden erhielten drei Mahlzeiten am Tag, basierend auf identischen Diäten, die während des gesamten Studienzeitraums mit resistenter Stärke in Form eines in Wasser aufgelösten Pulvers ergänzt wurde", sagt Gianni Panagiotou, Professor für Microbiome Dynamics am Exzellenzcluster „Balance of the Microverse" der Universität Jena und Gruppenleiter am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie.
„Mit analytischen Methoden konnten wir zeigen, dass sich die Zusammensetzung und die Stoffwechselprozesse des Darmmikrobioms der Studienteilnehmenden positiv verändert haben", so Panagiotou weiter. Dabei beobachteten die Forschenden eine signifikante Gewichtsabnahme sowie eine verbesserte Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin durch die mit resistenter Stärke ergänzte Ernährung.
Um den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von resistenter Stärke und den damit einhergehenden positiven Effekten zu zeigen, übertrugen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Stuhl ihrer Studienteilnehmenden nach der Diät mit resistenter Stärke auf fettleibige Mäuse. „Bei diesem Versuch verloren die Mäuse ebenfalls an Gewicht, was den kausalen Zusammenhang belegt", sagt Panagiotou.
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