Muskatnuss als Arzneimittel

Der Muskatnussbaum (Myristica fragrans) ist ursprünglich auf den Maluku Inseln in Indonesien beheimatet, aber ebenfalls in Indien, Sri Lanka, Mauritius, Südafrika, Pakistan und den USA zu finden. Sein Samen (die Muskatnuss) und der Samenmantel (Macis) werden als Gewürze verwendet – in der Traditionellen Indischen und Pakistanischen Medizin ist die Muskatnuss allerdings auch als Heilmittel bekannt.

Doch wie sieht eigentlich die Studienlage zur pharmazeutischen Anwendung aus? Dieser Frage widmet sich die vorliegende Übersichtsarbeit.

Ätherisches Öl

In den Studien, die sich mit der Muskatnuss befassen, kommt hauptsächlich Ätherisches Öl zum Einsatz, welches aus Macis, Blättern und Nuss gewonnen wird, während Rinde und Wurzeln bislang wenig Beachtung finden. Die chemischen Hauptbestandteile des Ätherischen Öls sind Sabinene, Eugenol, Myristicin, Caryophyllene, β-Myrcene, α-Pinene, β-Pinene, D-Limonene und 3-Carene.

Antioxidative Wirkung

Das aus der Nuss gewonnene ätherische Öl zeigte bei einer mittleren effektiven Konzentration von 181,4 µg/ml eine 88,7%-ige Hemmung der Oxidation von Linolsäure.  Die antioxidative Wirkung ließ sich außerdem abhängig von der Dosis steigern.

Im DPPH-Test konnte eine signifikante Wirkung bei 1,35 mg/ml nach 20 Minuten Inkubationszeit beobachtet werden. Von den Bestandteilen des Öls erwies sich dabei vor allem Elemicin, das vorrangig in dem Samen von Muskatnussbäumen aus Pakistan gefunden werden kann, als besonders antioxidativ.

Antimikrobielle Wirkung

Ätherisches Öl in 0,5%-iger Konzentration unterdrückte das Wachstum von E. faecalis und S. mutans. Um Pasteurella multocida am Wachstum zu hindern, reichte bereits eine 0,2%-ige Konzentration aus. (3) Ebenso wurde beobachtet, dass eine Dilution von 8-14 µg signifikant antibakteriell gegen E. coli, P. vulgaris, K. pneumoniae, S. aureus und B. subtilis wirkt. (6) In einer Minimalen Hemm-Konzentration von 1,6 µg/ml zeigte das ätherische Öl überdies eine potente Wirkung gegen S. typhimurium. (7)

Im Agardiffusionstest wurde mit ätherischem Öl aus der indonesischen Muskatnuss die höchste Wachstumshemmung bei einer Konzentration von 60% erreicht für S. aureus, S. epidermis, S. dysenteriae und S. typhi. (8) Eine Minimale Hemm-Konzentration von 1,2% und eine Minimale bakterizide Konzentration von 2,5% wirkte außerdem gegen Shigella sp. (9) Das Öl aus brasilianischer Muskatnuss hemmte das Wachstum von Colletotrichum gloesporioides (98%), C. musa (97%), F. semitectum (78%), Fusarium oxysporum (75%), Aspergillus niger (71%) und A. glaucus (60%). (10)

Darüber hinaus erwies sich das Ätherische Öl in einigen Arbeiten auch als Insektizid bzw. Nematizid. (11-16)


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