Doch
wie sieht eigentlich die Studienlage zur pharmazeutischen Anwendung
aus? Dieser Frage widmet sich die vorliegende Übersichtsarbeit.
In den Studien, die sich mit der Muskatnuss befassen, kommt hauptsächlich Ätherisches Öl zum Einsatz, welches aus Macis, Blättern und Nuss gewonnen wird, während Rinde und Wurzeln bislang wenig Beachtung finden. Die chemischen Hauptbestandteile des Ätherischen Öls sind Sabinene, Eugenol, Myristicin, Caryophyllene, β-Myrcene, α-Pinene, β-Pinene, D-Limonene und 3-Carene.
Das aus der Nuss gewonnene ätherische Öl zeigte bei
einer mittleren effektiven Konzentration von 181,4 µg/ml eine 88,7%-ige
Hemmung der Oxidation von Linolsäure. Die antioxidative Wirkung ließ
sich außerdem abhängig von der Dosis steigern.
Im DPPH-Test
konnte eine signifikante Wirkung bei 1,35 mg/ml nach 20 Minuten
Inkubationszeit beobachtet werden. Von den Bestandteilen des Öls
erwies sich dabei vor allem Elemicin, das vorrangig in dem Samen von
Muskatnussbäumen aus Pakistan gefunden werden kann, als besonders
antioxidativ.
Ätherisches Öl in 0,5%-iger Konzentration unterdrückte das Wachstum von E. faecalis und S. mutans. Um Pasteurella multocida am Wachstum zu hindern, reichte bereits eine 0,2%-ige Konzentration aus. (3) Ebenso wurde beobachtet, dass eine Dilution von 8-14 µg signifikant antibakteriell gegen E. coli, P. vulgaris, K. pneumoniae, S. aureus und B. subtilis wirkt. (6) In einer Minimalen Hemm-Konzentration von 1,6 µg/ml zeigte das ätherische Öl überdies eine potente Wirkung gegen S. typhimurium. (7)
Im Agardiffusionstest wurde mit ätherischem Öl aus der indonesischen Muskatnuss die höchste Wachstumshemmung bei einer Konzentration von 60% erreicht für S. aureus, S. epidermis, S. dysenteriae und S. typhi. (8) Eine Minimale Hemm-Konzentration von 1,2% und eine Minimale bakterizide Konzentration von 2,5% wirkte außerdem gegen Shigella sp. (9) Das Öl aus brasilianischer Muskatnuss hemmte das Wachstum von Colletotrichum gloesporioides (98%), C. musa (97%), F. semitectum (78%), Fusarium oxysporum (75%), Aspergillus niger (71%) und A. glaucus (60%). (10)
Darüber hinaus erwies sich das Ätherische Öl in einigen Arbeiten auch als Insektizid bzw. Nematizid. (11-16)
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