Gesundheit bis ins hohe Alter kann von einer guten Versorgung mit Biofaktoren wie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen abhängen. Welchen Nutzen diese Nährstoffe in der Prävention und Behandlung altersbedingter Erkrankungen haben, diskutierten renommierte Wissenschaftler und Ärzte auf einem Online-Fachsymposium der Gesellschaft für Biofaktoren e.V. am 16. November 2024.
Essen für die Gesundheit
Gibt es eine Ernährungsweise, die eine Garantie für körperliche und geistige Fitness bis ins hohe Alter bringt? „In vielen Teilen Asiens und des Mittelmeerraumes ist die Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen niedrig, die Lebenserwartung entsprechend hoch", verdeutlichte der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Grimm von der Universität Stuttgart-Hohenheim die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit. Beide Ernährungsformen basieren auf dem Verzehr von Obst und Gemüse sowie Fisch bzw. Algen und liefern dadurch reichlich Biofaktoren und andere wertvolle Nährstoffe.
Das Gehirn braucht Vitamin B12
Gerade bei älteren Menschen kommt es häufig aufgrund krankheits- und medikamentös bedingter Resorptionsstörungen zu einem Vitamin-B12-Mangel. So tritt ein Vitamin-B12-Mangel beispielsweise oftmals in Folge einer atrophischen Gastritis oder einer Therapie mit Metformin auf. Und ein solcher Vitamin-B12-Mangel wiederum gilt als Risikofaktor für kognitive Störungen. „In der klinischen Praxis kann das Vorliegen eines Vitamin-B12-Mangels allerdings übersehen werden, da es neben neurologischen und psychiatrischen Symptomen auch unspezifische Beschwerden wie unklare Gewichtsabnahme und Inappetenz verursachen kann," warnte Frau Prof. Dr. med. Marija Djukic, Fachärztin für Neurologie und Neurologische Geriatrie und Chefärztin der Geriatrie am Evangelischen Krankenhaus in Göttingen. Im Gegensatz zu anderen Ursachen für Gedächtnisstörungen ist ein Vitamin-B12-Mangel einfach behandelbar und sollte daher unbedingt frühzeitig erkannt werden. „Nur dann sind die Mangelsymptome aufzuhalten und im besten Fall sogar umzukehren", berichtete Prof. Djukic.
Magnesiummangel: Von Stress bis zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Senioren sind auch häufig von einem Magnesiummangel betroffen. „Dies liegt an der schlechteren Magnesiumversorgung im Alter, Begleiterkrankungen wie beispielsweise dem Diabetes mellitus oder gerade bei Senioren häufig verordneten Arzneimitteln wie Diuretika oder Protonenpumpenhemmer", erklärte Prof. Dr. med. Klaus Kisters, Facharzt für Innere Medizin und stellvertretender Vorsitzender der GfB. Eine gute Versorgung mit dem Biofaktor Magnesium ist nicht nur unerlässlich für die kardiovaskuläre Gesundheit und Stressverarbeitung, sondern steht auch mit weiteren altersbedingten Krankheiten wie dem metabolischen Syndrom oder Osteoporose in Zusammenhang. „Zum Ausgleich eines Magnesiummangels ist meist eine orale Magnesiumsupplementation ausreichend, wobei organische Magnesiumverbindungen aufgrund der besseren Bioverfügbarkeit zu bevorzugen sind", empfahl Prof. Kisters.
Vitamin-D-Mangel im Alter verbreitet
Laut Studien haben besonders ältere, kranke und in der Mobilität eingeschränkte Menschen eine erhöhte Prävalenz eines Vitamin-D-Mangels. Diese liegt bei Altersheimbewohnern teils über 90%. Stürze und Frakturen mit einer dadurch bedingten erhöhten Mortalität sowie eine Vitamin-D-Mangel-bedingte Osteomalazie können die Folge sein. Daher ist eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung gerade in dieser Altersgruppe besonders wichtig. „Um einen Vitamin-D-Mangel auszugleichen, gilt eine tägliche orale Vitamin-D-Dosis von 800 bis 2000 IE als effektiv und sicher und kann auch ohne einen vorangehenden Labornachweis empfohlen werden", betonte Prof. Dr. med. Stefan Pilz, Facharzt für Endokrinologie am LKH-Universita?tsklinikum Graz.
Fazit für die Praxis: Auf den Biofaktorenstatus achten
Die Experten des Fachsymposiums appellierten eindringlich, dass der Biofaktorenversorgung im Hinblick auf einen positiven Nutzen für die Gesundheit bis ins Alterbesondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte und eventuelle Mangelzustände gezielt auszugleichen sind.
Weitere Informationen finden Sie auf der
Webseite der Gesellschaft für Biofaktoren e. V. (GfB): www.gf-biofaktoren.de.
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