Pfeifen, Piepen, Rauschen – Tinnitus. Etwa jeder 4. Erdenbürger hat ihn schon einmal
erlebt. Meistens kommen und gehen die Ohrgeräusche, bleiben für nur wenige
Minuten. Doch ein Tinnitus kann chronisch werden: Das passiert, wenn die Geräusche
mehr als drei Monate anhalten. So individuell wie die Symptome und Ursachen eines
Tinnitus auftreten, so individuell ist auch die Behandlung der Patienten. Die
Osteopathie ist eine Möglichkeit Zusammenhänge aufzudecken und nach
ganzheitlicher, osteopathischer Sichtweise zu behandeln.
Was ist ein Tinnitus?
Hören Betroffene Geräusche wie ein Piepen, Brummen, Summen oder Rauschen, die nicht
von einer Schallquelle stammen, bezeichnen Fachleute das als einen subjektiven Tinnitus.
Ein Tinnitus wird jedoch auch unterteilt nach Verlaufsdauer (akut, chronisch), Schweregrad
und ob er mit einem Begleitbefund auftritt.
Wie äußert sich ein Tinnitus?
Symptome eines Tinnitus sind Geräusche wie ein Klingeln, Zischen oder Knacken. Diese
Ohrgeräusche können entweder konstant auftreten oder auch rhythmisch. Hin und wieder
treten sie unvermittelt und grundlos auf und halten in der Regel nicht länger als eine Minute
an. Bei manchen bleibt das Geräusch jedoch über Monate hinweg bestehen und wird so
zu einem chronischen Tinnitus.
Welche Ursachen kann ein Tinnitus haben?
Ein Tinnitus kann vielfältige Gründe haben. In Betracht können viele Beschwerden und
Erkrankungen kommen, zum Beispiel:
• Lärmschäden
• Durchblutungsstörungen
• lokale Beschwerden wie eine Erkrankung des Mittel- oder Innenohrs
• Probleme der Halswirbelsäule
• Gebissfehlstellungen
Oft vermuten Betroffene auch Stress als Auslöser für einen Tinnitus. Doch woher er genau
kommt, konnte die Wissenschaft noch nicht beantworten.
Behandlung und deren Möglichkeiten
Es gibt keine pauschale Vorgehensweise beim Tinnitus, denn es kommt auf die Ursache an.
Zum Beispiel, wenn die Ohrgeräusche aufgrund von Bluthochdruck auftreten, wird die
zugrundeliegende Erkrankung behandelt (in diesem Fall die Hypertonie).
Schwieriger ist es, den Tinnitus zu behandeln, wenn die Ursache unbekannt ist. Wichtig ist
es dann für Betroffene einen Weg zu finden, mit dem Tinnitus gut zurecht zu kommen und
die Lebensqualität zu verbessern.
Tinnitus und Osteopathie
Zur Behandlung eines Tinnitus gibt es derzeit noch keine wissenschaftlich abgesicherte
Therapie. Die Osteopathie kann jedoch dabei helfen aufgrund der ganzheitlichen Sichtweise
und mittels einer ausführlichen Diagnostik den Ursachen der Ohrgeräusche auf den Grund
zu gehen. „Unser Vorteil ist, dass wir uns für unsere Patienten Zeit nehmen können", erklärt
BVO-Vorstandsmitglied Godehard Stoll. So können Osteopathen Betroffene ganzheitlich
untersuchen. Sie arbeiten dabei rein mit den Händen, spüren Verklebungen oder Blockaden
auf. Denn oft sitzt die Ursache nicht direkt da, wo die Beschwerden auftreten.
„Im Falle vom Tinnitus bietet die Osteopathie sehr gute Techniken, die als Ergänzung zu den
HNO-medizinischen Behandlungen zum Einsatz kommen können", fügt Stoll, der seit über
20 Jahren osteopathisch tätig ist, hinzu.