Omega-3-Fettsäuren zur Unterstützung der Niere

Eine durch den regelmäßigen Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten gesicherte Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren kann die Nierenfunktion unterstützen und chronischen Nierenerkrankungen vorbeugen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle gepoolte Analyse von 19 Studien aus 12 Ländern.

PatientInnen mit einer chronischen Erkrankung der Niere haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und – bei einem Nierenversagen etwa – sogar den Tod.  Weltweit sind mehr als 700 Mio. Menschen von chronischen Nierenerkrankungen betroffen. Faktoren, die das Entstehen begünstigen, sind u.a. endotheliale Dysfunktion, Bluthochdruck und Dyslipidämie.  Allerdings weiß man, dass der Konsum von langkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren die arterielle Steifigkeit verbessern, den Blutdruck senken und die Konzentration der Triglyceride im Serum verringern kann – Omega-3-Fettsäuren könnten Nierenerkrankungen demnach vorbeugen.

Daten von mehr als 25.000 PatientInnen

Um diese These zu überprüfen, analysierten die WissenschaftlerInnen 19 Kohorten, d.h. die zwischen 1970-2010 erfassten Daten von insgesamt 25.570 PatientInnen. Das mittlere Alter der ProbandInnen betrug dabei 49-77 Jahre, der mittlere Body-Mass-Index lag zwischen 23,2-28,3. Je nach initialem Versorgungsgrad mit marinen Omega-3-Fettsäuren (Eicosapentaensäure, Docosapentaensäure, Docosahexaensäure) wurden die ProbandInnen in fünf Kategorien eingeteilt. Die Versorgung mit pflanzlicher Omega-3-Fettsäure (Alpha-Linolensäure), die etwa in Nüssen oder Samen enthalten ist, wurde ebenfalls berücksichtigt.

Nierenfunktion und Filtrationsrate

Anhand der sogenannten geschätzten glomerulären Filtrationsrate bewerteten die ForscherInnen dann die Nierenleistung zu Beginn und am Ende der Stude: Bei einer oder einem gesunden Erwachsenen fließen etwa 120 ml Blut pro Minute durch die Nieren, welche daraus Gift- oder Abfallstoffe filtern. Eine Rate von weniger als 60 ml pro Minute wird mit einer (beginnenden) Nierenerkrankung assoziiert. Während der mittleren Nachbeobachtungszeit von 11,3 Jahren traten 4.944 solcher Fälle auf.

Ergebnis: Omega-3 ist nicht gleich Omega-3

In Beziehung zur Omega-3-Versorgung gesetzt, zeigte sich: Wer durch den regelmäßigen Verzehr von Fisch oder Meeresfrüchten gut versorgt ist, hat tatsächlich ein um 8% verringertes Risiko für eine Nierenerkrankung, unabhängig vom Alter oder Körpergewicht. In der Gruppe mit der höchsten Versorgung war das Risiko sogar um 13% verringert. Interessanterweise zeigten sich diese positiven Effekte jedoch nur für marine Omega-3-Fettsäuren, wobei unter diesen die Docosahexaensäure noch positiv herausstach – für die pflanzliche Alpha-Linolensäure ließ sich hingegen kein Zusammenhang zwischen der Versorgung und dem Auftreten oder Ausbleiben einer Nierenerkrankung nachweisen.

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