Wahr oder falsch?

5 populäre Gesundheitstipps

Von A wie „Alkohol desinfiziert", über S wie Schüßlern, bis zu Z wie Zitrone

Wir alle wollen etwas für unsere Gesundheit tun, die Vitalität stärken und Beschwerden lindern oder vorbeugen. Dabei setzen wir auf bewährte Hausmittel und natürliche Lösungen. Doch nicht alle populären Empfehlungen sind tatsächlich ratsam – mit anderen hingegen kann man sich und seiner Gesundheit Gutes tun. Apothekerin Sabine Bäumer aus Karlsruhe gibt Antworten auf brennende Fragen.

1. Soll ich wirklich abwarten und Tee trinken?

„Tee zu trinken ist per se schon eine gute Sache", weiß Apothekerin Sabine Bäumer. So wurden in einer Studie mehr als 6000 Menschen ohne kardiovaskuläre Erkrankungen je nach ihrem Kaffee- oder Teekonsum in Gruppen eingeteilt. Wie sich zeigte, verkalkten die Gefäße der Tee-Vieltrinker deutlich weniger. Sie litten entsprechend viel seltener an koronaren Erkrankungen. Die Expertin Sabine Bäumer erläutert: „Es gibt viele gute Heiltees, die vom grippalen Infekt über Darmbeschwerden bis hin zur Blasenentzündung hilfreich sein können." Was die Einnahmedauer von Heiltees und das „Abwarten" angeht: nicht übertreiben! Bessern sich Beschwerden nicht rasch, ist ärztlicher Rat gefragt.

2. Alkohol desinfiziert. Wirkt er auch bei Wunden oder beginnender Erkältung?

Ein gut gemeinter Rat, der leider nicht guttut. „Alkohol auf Wunden zu geben, brennt nicht nur fürchterlich. Er kann die durch die Verletzung ausgelöste Reizung der Haut möglicherweise noch verschlimmern", weiß Apothekerin Sabine Bäumer. Besser ist, zu einem Wundspray oder einer Wundsalbe mit desinfizierenden Eigenschaften zu greifen. Bei größeren verunreinigten und tiefen Wunden sollte man zum Arzt gehen. Denn dieser reinigt fachmännisch und kann bei Bedarf auch gleich den Tetanusschutz auffrischen. Und nein, auch zur inneren Desinfektion, zum Beispiel bei beginnenden Halsschmerzen, taugt Alkohol nicht wirklich: Die Schleimhäute als wichtige Barriere des Immunsystems werden dadurch eher ausgetrocknet und geschwächt.

3. Ist Eisbaden nicht nur cool, sondern tut auch gut?

An kalten Wintertagen sieht man immer öfter Hartgesottene am Badesee oder Meer in eisiges Wasser springen: Eisbaden gilt bei vielen als DER Geheimtipp für ein gesundes, langes Leben. Es gibt tatsächlich Hinweise, dass durch das Eintauchen in die Kälte eine stärkende Wirkung auf die Gefäße und fürs Immunsystem erzielt werden kann. Doch Vorsicht: Das eisige Nass ist nicht für jeden gesund. „Machen Sie vor dem ersten Eisbad eine kardiologische Untersuchung, um Herzprobleme auszuschließen," rät Apothekerin Sabine Bäumer. Gibt der Arzt grünes Licht, steht dem eisigen Badespaß nur der innere Schweinehund entgegen. Ist der überwunden, erleben viele Eisbader einen Stimmungsboost und nutzen Eisbaden auch als Winterblues-Prophylaxe. Wichtig: Bei beginnenden und akuten Infekten in jedem Fall aufs Eisbaden verzichten.


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