Migräne - Hat Zink einen positiven Effekt?
In einer 8-wöchigen Studie nahmen 80 Migräne-Patienten täglich entweder 220 mg Zink oder ein Placebo
ein. Die Autoren verglichen die Auswirkungen nach 80 Tagen mit dem
Zustand am Anfang der Studie. Sie stellten einen positiven Effekt der
Zinkeinnahme auf die Häufigkeit von Migräneanfällen sowie auf die Stärke
der Kopfschmerzen fest.
Migräne betrifft rund 10 – 20 % der Bevölkerung. Migränepatienten
leiden unter starken Kopfschmerzen über bis zu 72 Stunden, Übelkeit und
Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen. Zink spielt dabei eine
wichtige Rolle. Das Spurenelement wirkt als Überträger neuronaler
Signale und ist wichtiger Co-Faktor verschiedenster Enzyme.
Ein Mangel an Zink kann neben Gedächtnisschwierigkeiten und
Lernstörungen auch zu Migräne führen. Die Supplementation mit Zink
könnte daher vermutlich einen positiven Effekt auf Migräneanfälle haben.
Placebo und Zink wurden zufällig an je 40 Patienten verteilt
Die Autoren teilten die 80 Teilnehmer nach Alter, Geschlecht und BMI
auf. Sie wurden in zwei Gruppen gelost. Beide Gruppen erhielten
routinemäßige Migränebehandlungen. Die Versuchsgruppe nahm zudem
Zinksulfat-Kapseln mit 220 mg Zinksulfat bzw. 50 mg elementarem Zink
ein, die Kontrollgruppe erhielt Laktose-Placebos. Die Präparate waren optisch und geschmacklich
nicht voneinander zu unterscheiden und wurden über 80 Tage eingenommen.
Am Anfang und am Ende der Studie ermittelten die Autoren die
Migräneparameter, also Stärke der Schmerzen sowie Frequenz, Dauer und
mittlere Dauer eines Migräneanfalls pro Tag. Außerdem untersuchten sie
nach 12-stündigem Fasten die Zinkkonzentration im Blut. Zusätzlich wurde
die Ernährung der Patienten über telefonisch geführte Befragungen
begutachtet.
Zink zeigt positiven Einfluss auf Migräne
Zwischen den Gruppen konnten keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf grundlegende Charakteristika festgestellt werden; die erhöhte
Zinkaufnahme über die Nahrung in der Kontrollgruppe wurde in den Ergebnissen berücksichtigt. In der Versuchsgruppe konnte
im Vergleich zum Studienbeginn ein positiver Effekt des Zinks auf die
Stärke der Schmerzen, die Frequenz, Dauer und mittlere Dauer pro Tag
beobachtet werden. Zudem wurde eine erhöhte Zinkkonzentration im Blut
nachgewiesen. Verglichen die Autoren die Versuchs- mit der
Kontrollgruppe, konnten sie ebenfalls einen positiven Effekt auf die
Stärke und die Frequenz der Migräneanfälle feststellen, allerdings nicht
auf die Zinkkonzentration im Blut, die Dauer und die mittlere Dauer der
Anfälle pro Tag. Nach dem Einbeziehen von BMI, Alter, Geschlecht,
Zinkaufnahme über die Nahrung und basalen Migräneparametern konnten die
Autoren nur noch eine signifikante Verringerung der Migräne-Frequenz
beobachten.