Die körperlichen Auswirkungen des Singens sind gut erforscht und
finden weitgehend unbewusst und unwillkürlich statt. So verändert das
Singen – ohne dass wir darüber nachdenken – unsere Gefühle, unsere
Wahrnehmung, unser Denken und unsere Haltungen. Die meisten Menschen
nutzen dies intuitiv und sind beeindruckt und begeistert, dass sie sich
durch das Singen anders fühlen und oft besser spüren. Der Körper wird
(wieder) als lebendig empfunden, als Träger und Ausdrucksmittel von
Klang, der auch "das Verlorene, Abgespaltene" spür- und integrierbar
macht. Durch die Möglichkeit, in kreativer Weise einen präverbalen
authentischen Ausdruck zu finden, können individuelle Ressourcen und
Heilungswege entdeckt und eine besondere Form der Selbstwirksamkeit
entwickelt und erlebt werden. In dem Prozess des Singens ohne
Leistungsdruck – angemessen begleitet durch eine Person oder eine Gruppe
– finden Patienten aus ohnmächtigem Nichtstun heraus und beginnen,
aktiv zu gestalten. Sie finden in Tönen und Liedern wieder Zugang zu
Lebensfreude und Sinn. Selbstausdruck und Wege der Selbstberuhigung und
des Selbstmitgefühls werden möglich. In dem ständigen
Wechselspiel zwischen Lebendigkeit und Erstarrung, neuen Wegen und
Gewohnheit, Freude und Leid, lässt sich immer auch die körpereigene
Hinbewegung erkennen, in Ausgleich und Kohärenz zu finden.
Aktuelle Informationen gibt es hier https://www.singende-krankenhaeuser.de/
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